Scholle, Flunder, Steinbutt & Co gehören zur Gruppe der Plattfische. Diese Obergruppe wiederum zur Spezies der Echten Knochenfische.
Scholle, Flunder und Kliesche haben in MV ein Mindestmaß von 25cm, man muss keine Schonzeit beachten, allerdings ist an den Fischen in den Wintermonaten sowie im zeitigen Frühjahr nix dran. Somit pausiere ich persönlich in der Zeit mit der Angelei auf Plattfisch, ich brauche die Zeit auch viel eher für die Meerforelle.
Der Steinbutt ist vom 1. Juni bis 31. Juli eines jeden Jahres geschont und hat ein Mindestmaß von 30cm, wie der Glattbutt auch. Baglimits gibt es bei Plattfischen nicht zu beachten.
Plattfischen könnt Ihr am besten beim Brandungsangeln vom Strand nachstellen.
Dafür gibt es rundum unsere Insel Rügen sehr gute und zahlreiche erfolgversprechende Spots. Beliebte Plätze sind der Strand von Danske, über Kreptitz und Bakenberg bis nach Nonnevitz. Weitere Chancen auf Plattfische habt Ihr auch am Strand von Juliusruh bis Glowe. Auch zwischen Mukran und Binz stehen die Chancen auf Fisch sehr gut.
Eine weitere Variante ist das Angeln von den Seebrücken. Hier müsst Ihr beachten, dass nicht alle Seebrücken für das Angeln freigegeben sind. In Binz ist die Seebrücke in der Sommersaison vom 1. Mai bis 30. September tagsüber von 9:00Uhr bis 22:00Uhr für das Angeln gesperrt. Die Seebrücke von Sellin dürft Ihr bis auf den Badebereich und die Schiffsanleger ohne Einschränkung beanglen. In Göhren ist die Seebrücke ganzjährig für die Angelei gesperrt. Bitte beachtet beim Angeln von unseren Seebrücken, dass Ihr diese durch das Töten und Ausnehmen der Fische nicht verschmutzt und die Angelplätze wieder sauber hinterlasst.
Am Strand nutze ich Brandungsruten mit ca.3,70m bis 4,20m Länge. Die Ruten haben ein Wurfgewicht von ca 200g. Als Schnur ist eine 0,35mm Monofile auf meinen 12.000er Rollen aufgespult. Dieser schalte ich eine Schlagschnur vor, die zum Vorfach hin dicker wird, um die Gewichtsbelastung beim Wurf besser abfedern zu können. Als Knoten dient mir hier der doppelte Grinner. Bleie wähle ich je nach Wind und Strömung zwischen 100g und 200g, ein paar Krallenbleie sollten immer dabei sein, diese halten Eure Köder auf der Stelle und können nicht so schnell abgetrieben werden.
Vorfächer nutze ich aktuell noch fertig gebundene mit Weitwurfclip, in diese kann man die Mundschnüre einhängen und der Köder bleibt beim Wurf heile.
Von den Seebrücken könnt Ihr deutlich kürzere, kräftigere Spinnruten verwenden, die auch mal 80-120g Blei tragen und werfen können. Wurfweiten sind hier allerdings nicht unbedingt nötig, da sich die Fische meistens schon direkt unter den Brücken aufhalten.
Als Köder könnt Ihr Wattwürmer, Seeringelwürmer, Hornhechtfetzen, Heringsfetzen oder auch aromatisierte Garnelen verwenden. Wattwürmer sowie Seeringelwürmer könnt Ihr in den beiden Angelgeschäften in Bergen oder Prora vorbestellen. Zur Not tut`s auch mal der Tauwurm, allerdings habe ich darauf noch nie besonders gut gefangen. Seit einiger Zeit könnt Ihr auch künstliche Watt- und Seeringelwürmer in Tinktur kaufen. Hier steht ein langfristiges Ergebnis bei mir noch aus.
In der Küche lassen sich Plattfische hervorragend leicht gesalzen und mehliert braten.
Ebenso ist der Räucherofen ein sehr guter Platz für Plattfische. Auf unserer Insel Rügen eine der wenigen Fischarten, die wahrscheinlich wirklich noch als regionaler Fisch auf Speisekarten zu finden sind.
Petri Heil